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der oh-wie-angenehm-effekt
Ich möchte kurz zur Post gehen, um einen Brief aufzugeben.
Ich werfe einen skeptischen Blick aus dem Fenster. Der Himmel
ist strahlendblau und nur vereinzelt sind ein paar Schleierwolken
zu sehen! Die Kiefernäste wiegen sich leicht im Wind.
Was soll's, ich riskier's! Ich gehe ohne Jacke aus dem Haus,
immerhin ist es schon Mitte April. Ich nähere mich der
Haustür. Meine Körperhaltung ist angespannt, der Rücken
leicht rund, denn die Schultern sind nach schräg oben gezogen.
Ein bißchen verschwindet der Hals zwischen ihnen. Das
ist die typische Winterhaltung, mit der wir alle aus dem Haus
gehen, um der kalten Luft möglichst wenig Oberfläche
entgegenzusetzen.
Ich öffne also die Haustür und gehe langsam über
die Schwelle. Da kommt mir ein angenehm lauer Lufthauch entgegen.
Ich stoße einen OH-WIE ANGENEHM-Seufzer aus, meine Haltung
entspannt sich die Schultern sinken nach unten, und mein Blick
bewegt sich langsam nach oben; ich blinzle in den strahlendblauen
Himmel und denke: SOMMER
sandra
feb2
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