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hayao miyazaki

Manchmal habe ich den Eindruck, dass um mich herum eine sehr große Skepsis gegenüber japanischen Animationsfilmen, sogenannten Animé, herrscht. Ich vermute den Grund in den zahlreichen, hektisch-kreischenden, bunt gezeichneten jedoch schwarz-weiß zeichnenden Animé-Serien, die auf den privaten Sendern ihr Unwesen treiben. Diese sind nicht unbedingt das Aushängeschild des japanischen Zeichentricks. Aber es gibt dieses Aushängeschild.
Nennen wir es Totoro.
Oder vielleicht lieber Hayao Miyazaki.
Miyazaki ist der Vater von Totoro und vielen anderen zauberhaften Zeichentrickcharakteren. Er ist der bekannteste Zeichner und wohl auch Regisseur Japans.

das wandelnde schloss

    Ich werde jetzt nicht von den wunderschönen Zeichnungen, den atemberaubenden Hintergründen, den knuddelig-skurrilen Kleinstcharakteren und den zeichnerisch und psychologisch detailgetreuen Hauptcharakteren schreiben. Auch nicht vom übersprudelnden Ideenreichtum, der Miyazakis Filme zu einem Feuerwerk des Lachens, der Tränen, des Denkens und der Gefühlswechsel macht. Davon muss man sich einfach selbst überzeugen.

Das Schöne an Miyazakis Filmen ist, dass es kein Gut und Böse gibt. Nun, natürlich gibt es Gutes und Böses. Doch wer gut und wer böse ist, wird nicht zu Beginn des Filmes festgelegt; und auch nicht am Ende. Jede einzelne Figur hat ihre hellen und ihre Schattenseiten. Um dem Zuschauer zu helfen, die verschiedenen Charaktere mit ihren mannigfaltigen Eigenschaften kennen zu lernen, stellt Miyazaki ihm meist ein kleines Mädchen zur Seite. So zum Beispiel Chihiro, die sich auf eine Reise ins Zauberland begibt, und Sophie, die mit einem Schloss wandelt. Diese Mädchen sind frei von den Vorurteilen, die Erwachsene so oft belasten; sie gehen offen auf alle Menschen und Tiere, Wesen und Unwesen zu und erkennen so neben deren schlechten immer auch die guten Seiten. Man sollte sich während dieser Filme ganz von den Mädchen leiten lassen und mit staunenden Kinderaugen all die Wunder in sich aufnehmen.

Filme von Hayao Miyazaki, die ich bereits gesehen habe
- Tonari no Totoro - Mein Nachbar Totoro (1988), in dem ein sehr kleines Mädchen einen sehr großen Waldgeist kennenlernt.
- Mononoke-hime - Prinzessin Mononoke (1997), in dem ein junges Mädchen mit und gegen unterschiedliche Waldgeister kämpft.
- Sen to Chihiro no kamikakushi - Chihiros Reise (2001), in dem ein kleines Mädchen sich nicht von der Gier verführen lässt.
- Hauru no ugoku shiro - Das wandelnde Schloss (2004), in dem eine junge Frau zu einer alten wird und kleinen und großen, guten und bösen Geistern hilft.

Eine Bitte zum Schluss: Wer sich in letzter Zeit schon einmal geärgert hat, dass viele der computeranimierten Retortenfilme leider mehr und mehr zu überlangen Werbefilmen für die jeweiligen Merchandising-Produkte verkommen, der muss dem guten japanischen Animé eine Chance geben!

polilla sep5

 

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