|
dem nordpol nahe
|
Am Wochenende war ich fast am Nordpol. Zwar war ich noch
weit von ihm entfernt und doch f hlte ich mich ihm sehr nah:
Wei . Nur Wei . Um mich herum eine weite wei e Ebene. Soweit
mein Auge reicht. Wei und Flach. Tr nen der berw ltigung.
Als h tte ich schon immer von diesem Gef hl getr umt, diese
Weite, diese Stille. Innere und u ere Stille. Wahres
Gl ck? |
Und doch reichte eine Kehrtwendung und ich sehe das Ufer mit
unserer Datscha. Es ist das Ufer des Finnischen Meerbusens, der
vollkommen zugefroren und mit einer Traurigkeit und Ger usche
verschluckenden Schicht aus Schnee bedeckt ist. Und genau da stehe
ich, AUF dem Meer. Die Datscha am Ufer geh rt zu dem rtchen Repino
unweit von St. Petersburg und war am letzten Wochenende des Januars
2005 voll besetzt mit jungen Deutschen. Eine davon ich. Wir hatten
uns dort getroffen, um ber unsere Erfahrungen und Probleme, unsere
unerf llten Erwartungen und wahrgewordenen Tr ume zu sprechen.
F r mich pers nlich aber stand hier eindeutig die Natur im
Vordergrund. Vielleicht nicht Natur, wie sich viele Natur
vorstellen: Gr n und Pflanzen und Tiere. Das gab es nicht. Aber doch
Natur. Natur im Sinne von Abwesenheit von Nichtnatur: Autos,
Menschenmassen, Reklameschilder, Cafes, Bettler, Superm rkte,
Gestank, Zettelverteiler, Metroeing nge. All das gab es nicht. Hier
auf dem Eis ist quasi das Gegenteil von Gro stadt, das Gegenteil von
St. Petersburg.
polilla feb5
|
|